Die 1. Männer des Ludwigsfelder HC´s konnte am vergangenen Samstagabend ein weiteres Statement in der neu genannten Regionalliga Ostsee-Spree feiern. Im Spiel Erstplatzierter gegen Zweitplatzierten, setzte sich unsere Mannschaft am Ende in einem hochspannenden, emotionsgeladenen, aber für ein Derby auch fairen Spiel mit 25:24 (14:16) in fremder Halle durch.
In einer prall gefüllten Ernst-Haeckel-Sporthalle war es, aber die Heimmannschaft die den besseren Start erwischte. Durch zwei schnelle Treffer hintereinander führte der Favorit in eigener Halle mit 2:0 und die Zuschauer*in waren das erste Mal angezündet. Doch unsere Mannschaft blieb ruhig und glich kurze Zeit wieder später aus. Es entwickelte sich das erwartete Spiel, in dem keiner der beiden Mannschaften der anderen etwas schenkte. Nach 10 Minuten schlichen sich bei unserem LHC, vor allem im Angriff kleinere Fehler ein, die eiskalt vom Gegner genutzt wurden. So setzte sich Werder durch einen 3 Tore Lauf auf 8:5 ab. Die höchste Führung, die es in diesem Spiel gab und auch geben sollte. Durch eine bessere Abwehr, einen gehaltenen Siebenmeter von Tim Heinrich (es sollte nicht der letzte sein) und vor allem viel Stückwerk im Angriff konnte der LHC selbst einen 3 Tore Lauf starten und glich wieder einmal aus. Bis zum 13:13 war es dann immer das gleiche Spiel: Werder ging mit einem Tor in Führung und der LHC legte nach. Nach dem 14:13 für unseren Ludwigsfelder HC war sogar eine Pausenführung möglich, doch durch leichte Fehler und einem weiterhin schwachen Angriff wurde aber leider nichts. Werder ging durch einen guten Schlussspurt mit einem 14:16 (aus Sicht des LHC) in die Halbzeit. „In der ersten Halbzeit war Werder, vor allem im Angriff, die deutlich bessere Mannschaft. Trotz der 16 Gegentore waren wir mit unserer Abwehr eigentlich ganz zufrieden, da wir Werder in ihrem Positionsspiel gut im Griff hatten. Unser miserabler Angriff und die vielen kleinen Fehler plus der schwache Rückzug waren das Problem, dass wir viele einfache Tore bekommen haben. Wir waren verdient zur Halbzeit hinten und hatten sogar Glück, dass auch Werder viele Chancen nicht nutzte.“, sagt Trainer Yannik Münchberger rückblickend zur ersten Halbzeit.
Die Halbzeitansprache unseres Trainerteams Yannik Münchberger/Lucas Schönebeck wirkte direkt nach Wiederanpfiff. Aus dem 14:16 wurde innerhalb von knapp 3 Minuten ein 17:16. Bis zum 20:20 ging nun der LHC immer mit einem Tor in Führung und Werder egalisierte diesen wieder. 5 Minuten sahen dann die Zuschauer kein Treffer einer Mannschaft, sondern zwei starke Abwehrreihen mit guten Torhütern dahinter. Werder machte dann den Führungstreffer, den der LHC direkt konterte und ausglich. In der 52 Spielminute hielt Tim Heinrich beim Stand von 21:21 seinen insgesamt vierten Siebenmeter in diesem Spiel und unser Trainerteam nahm ihre zweite Auszeit. Diese führte durch einen Treffer von Leon Rühlmann zum Erfolg, eine weiterhin stabile Abwehr und ein gut aufgelegter Tim Heinrich gaben nun mehrmals die Chance weitere Treffer raufzupacken, doch diese Chancen wurde nicht genutzt. Erst ein starkes 1:1 von Adrian Theden, der leider im gesamten Spiel immer wieder Nasenbluten bekam und so längere Zeit auf der Bank Platz nahm als eigentlich gewollt, brachte eine zwei Tore Führung für unsere Mannschaft ein. Werder Trainer Max Ziegler nahm 3 Minuten vor dem Ende seine letzte Auszeit. Nach 8 Minuten und knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende musste dann Torhüter Tim Heinrich mal wieder einen Ball aus seinem Tor herausholen. Unsere Mannschaft blieb ruhig und ließ sich von der Stimmung in der Halle nicht anstecken. Ein verwandelter Siebenmeter mit Zeitstrafe brachte unseren LHC weiter auf die Siegerstraße. Eine mehr als fragwürdige Zweiminuten Zeitstrafe gegen Dominic Steinbuch eine Minute vor dem Ende machte das Spiel noch einmal spannender, als es schon war. Den fälligen Siebenmeter traf Jannis Bundschuh für Werder und so stand es eine Minute vor dem Ende im eigenen Ballbesitz 24:23 für den LHC. 30 Sekunden vor Ende traf Jonathan Seidel zum 25:23, doch 6 Sekunden später zappelte der Ball auch bei unserem Team wieder im Netz (25:24). 23 Sekunden zu spielen und Werder ging in die Manndeckung. Auszeit 7 Sekunden vor dem Ende von unserem Trainerteam. Der Ball ging durch die eigenen Reihen und es passierte bis zum Schlusspfiff nichts mehr. Der Ludwigsfelder HC schlägt den Staffelfavoriten in eigener Halle, in einem nicht immer hochklassigen, aber vor allem spannenden Spiel mit 25:24! Dieses Spiel war absolute Werbung für den Handballsport im Land Brandenburg und darüber hinaus.
Am morgigen Samstag geht es bereits weiter für unsere 1. Männer. In der Stadtsporthalle Ludwigsfelde trifft sie um 18.30 Uhr dabei auf die zweite Vertretung des HC Empor Rostock. Das Ziel sind zwei weitere Punkte. An diesem Samstag ist ein wahrer Heimspieltag des Ludwigsfelder HC´s. Um 11.00 Uhr spielt die C-Jugend gegen BSV Belzig, um 13.00 Uhr trifft die 3. Männer auf die 2. Männer von SV Babelsberg und um 15.30 Uhr empfängt die 2. Männer den TSV Massen. Der gesamte Verein des Ludwigsfelder HC und die einzelnen Mannschaften freuen sich auf euren Besuch am morgigen Tag!
Stimmen zum Spiel:
Trainer Yannik Münchberger: Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft, dass wir dieses Spiel vor allem durch unsere Abwehr und den Kampf siegreich gestalten konnten. Es war sicher kein Handball Leckerbissen, aber ein Handballspiel wo viele Dinge von beiden Mannschaften gezeigt wurden, die diesen Sport ausmachen. Am Ende hatten wir das Quäntchen mehr Glück auf unserer Seite. Unsere Abwehr war das gesamte Spiel über wirklich gut und Tim Heinrich hat im Tor eine starke zweite Halbzeit gezeigt und zu dem mit seinen 4 gehaltenen Siebenmetern Werder ein wenig den Zahn gezogen. Mit unserem Angriff können wir noch nicht zufrieden sein, wir haben dort noch jede Menge Potenzial, die wir in den nächsten Trainingswochen angehen werden. In der ersten Halbzeit waren wir handballerisch die schwächere Mannschaft und konnten froh sein das Werder nicht höher geführt hatte. In der zweiten Halbzeit fand ich uns dafür deutlich stärker, doch wir hatten das gleiche Problem wie Werder in der ersten Halbzeit, dass wir uns nicht einmal entscheidend absetzen konnten. Ich bin dennoch wahnsinnig glücklich über die zwei Punkte! Nun dürfen wir nicht nachlassen und müssen auch gegen Rostock mit der gleichen Einstellung ans Werk gehen und die zwei Punkte zu Hause holen, sonst hat dieser Sieg nicht viel Wert. Ich wünsche den beiden Verletzten auf Werderaner Seite eine schnelle Genesung und hoffe das sie bald wieder auf der Platte stehen können!
Kapitän Robin Huntz: Es war von Anfang an das erwartet umkämpfte Spiel. Beide Mannschaften schenkten sich nicht viel. Werder kam etwas besser ins Spiel, doch man hat bei uns im Team deutlich gespürt, dass alle an den Sieg geglaubt haben und diesen auch unbedingt einfahren wollten. In der entscheidenden Phase in der zweiten Halbzeit haben dann Nuancen das Spiel entscheiden. Wir haben in der zweiten Halbzeit eine sehr starke Abwehr mit einem überragenden Torwart (Tim Heinrich) dahinter gestellt und waren im Angriff einen Tick abgezockter als Werder. Das Spiel hätte aber jeder Zeit in beide Richtungen kippen könnten. Letztendlich mit dem glücklicheren Ausgang für uns.
Torhüter Tim Heinrich: Die Atmosphäre in der Halle war einfach unglaublich! Beide Fanlager haben alles gegeben, und ein besonderer Dank geht an unsere 2. und 3. Männermannschaft, die uns wahnsinnig lautstark unterstützt hat – ihr wart großartig! Das Spiel war so intensiv, wie wir es erwartet hatten. Beide Teams kämpften auf Augenhöhe und schenkten sich nichts. In der ersten Halbzeit lag das Momentum eher bei Werder, sodass sie mit einer 2-Tore-Führung in die Pause gingen. Im Vergleich zu den letzten Spielen kamen wir dieses Mal grandios aus der Pause und konnten die zwei Tore sofort egalisieren, gingen sogar in Führung. Was folgte, war ein packender Schlagabtausch. Zum Ende hin spürten wir, dass das Momentum mehr und mehr auf unserer Seite war. Am Ende kann man sagen: In diesem Derby haben wir gezeigt, dass wir mit mehr Emotionen, Leidenschaft und purem Willen den Sieg geholt haben. Jeder hat sein Herz auf der Platte gelassen und bis zum Schluss für die Mannschaft gekämpft.