Abschiedsworte.

Es fällt mir nicht leicht nach 30 Jahren Handball und 20 Jahren 1. Männer LHC Worte zu finden. In einem Moment könnte ich Bücher füllen, in dem anderen ist alles leer. Ich habe mir meine letzten Spiele auch etwas anderes vorgestellt. Ich hätte diese Zeit gern aktiv beendet, anstatt verletzt auf der Bank zu sitzen. Aber auch solche Zeiten gehören zum Handball dazu.

Kapitel 1: Dank

Auch wenn es ein Teil ist, den man als Außenstehender gern überliest, ist es für mich ein entscheidender.

Den größten Dank oder besser Bewunderung verdienen meine Eltern, sie haben mich seit 30 Jahren unterstützt und gefördert, ohne mich zu überfordern. Sie waren bei fast jedem Spiel an meiner Seite und immer meine größten Fans. Ohne sie hätte ich das alles niemals geschafft.

Handballerisch muss ich mich auch bei meinen 13 Trainern bedanken, die einen haben mich mehr, und die anderen weniger geprägt. Den Grundstein jedoch hat Martin Leuendorf gelegt. Er war mein Jugendtrainer der das Feuer in mir entfacht hat (und nicht nur bei mir).

Und natürlich gilt der Dank vor Allem auch meiner Familie, die mir gerade in der letzten Zeit den Rücken freigehalten hat, damit ich mein geliebtes Hobby betreiben kann. Es ist nicht immer einfach gewesen, Familie, Arbeit, Haus und Hof und Hobby unter einen Hut zu bekommen. Aber mit viel Geduld und einigen Kompromissen bekommt man alles hin 😉 Ich liebe Dich

Das sind natürlich nicht alle, denen ich zu Dank verpflichtet bin, aber leider ist das Internet zu kleine um alle beim Namen zu nennen. Aber Dank an die Fans, Mitspieler und Gegner, Vorstände und Funktionäre, Hallensprecher, Wischer, Hallen Warte, Medizinische Betreuer, Werbeschilder Aufhänger, Sponsoren, Schilder Hochhalter, …

Kapitel 2: Freunde

In der letzten Zeit wurde ich oft gefragt, warum ich das soooo lange gemacht habe. Und ich habe dafür eigentlich nur eine Erklärung.

ES SIND DIE FREUNDSCHAFTEN.

Ca. 80 aktive Sportler haben meinen Weg in der 1. Männer gekreuzt. Und das sind nur die beim LHC. Mit den Jahren haben sich auch viele Beziehungen mit Spielern anderer Vereine entwickelt!!! Und es sind viele wunderbare Freundschaften daraus entstanden.

Und, es sind die Freunde, mit denen man:

leidet, feiert, Erfolge und Niederlagen erlebt, gemeinsam Stunden und Tage verbringt, Sorgen und Ideen teilt, sinnlose und sinnvolle Gespräche hat, Dummheiten macht, Spaß hat, sich anschreit und danach wieder versteht, weint und lacht, raucht und trinkt, am Feuer sitzt, im Krankenhaus wartet, Abschlussfahrten macht, trauert, einfach alles miteinander teilt. Handballer sind einfach eine große Familie, die man sich selber ausgesucht hat. Man steht immer zusammen, in den einfachen guten Zeiten aber auch in den schwersten Momenten…

Für mich gab es keinen anderen Weg, als dieses Gefühl so lange wie nur irgend möglich aufrecht zu erhalten. Neben dem, dass wir auch halbwegs erfolgreichen Handball gespielt haben.

Ich bin der Meinung, das kann nur der Sport schaffen. Egal welcher, aber diesen Zusammenhalt zu erfahren, kann ich nur jedem wünschen.

Kapitel 3: Der Sport

Nicht ganz nebensächlich ist natürlich der sportliche Teil.

Martin hat immer gesagt, „Ihr trainiert hier nicht für mich, sondern nur für euch.“ und „Ihr wollt doch Spaß haben, aber Spaß hat man langfristig nur, wenn man auch erfolgreich ist.“

Diese Worte haben mich als 12-Jähriger noch nicht so erreicht, aber mit zunehmendem Alter waren es die Sprüche, die mir bei den Unzähligen Trainingseinheiten in den Kopf kamen.

– Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wenn ihr etwas erreichen wollt, dann arbeitet an euch. Auch gerne außerhalb der Trainingszeiten.

– Falls ihr etwas Verändern wollt, denn sucht den Anstoß oder die Schuld bei euch und nicht bei anderen. Egal ob im Spiel oder im Training oder im Leben.

– Es ist wichtig immer Spaß zu haben. Denn nur so kann man sich immer und immer wieder motivieren.

– Ach, und natürlich gibt es auch manchmal Rückschläge durch Niederlagen, Verletzungen, zu wenig Einsatzzeiten, etc… Ich kann nur sagen, es geht immer weiter und es lohnt sich immer wieder aufzustehen und zu kämpfen. In einem funktionierenden Team fällt das auch gar nicht so schwer.

Kapitel 4: Ein Appell an Kinder und Eltern

Ich möchte noch ein paar letzte Worte als kleinen Appell dalassen.

Euch Kindern und Jugendlichen kann ich nur raten, in irgendeiner Art und Weise Sport zu treiben. Ich favorisierte aus genannten Gründen immer den Teamsport. Aber egal wie, bewegt euch, steht auf, trefft euch mit euren Freunden und treibt regelmäßig Sport. 😉

Und allen Eltern kann ich nur sagen, eure Kinder werden es euch später unendlich danken, wenn ihr sie immer tatkräftig unterstützt.

Und hier meine ich nicht diese gut gemeinte Überforderung. Wichtig ist, dass eure Kinder (und auch die anderen im Team) Spaß am Sport haben. Lasst ihnen also ihren Freiraum.

Kapitel 5: Das Nächste Kapital

Und jetzt freue mich auf die letzten Saisonspiele und danach auf eine wunderbare Zeit mit meiner tollen Familie. Und natürlich geht auch die Handballzeit beim LHC irgendwie weiter. Ich kann einfach nicht ohne.

 

Wahrscheinlich fallen mir in den nächsten Tagen noch 1000 Dinge ein, die ich noch sagen wollte. Aber ich muss jetzt erstmal los, mit meinen Freunden trainieren und danach gepflegt bei einem Bierchen dusselig quatschen.

Macht’s jut und GLG euer sportliches Vorbild 😉– René Rose 11

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